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Die Johanneskirche
Die Kirche wurde von 1380 bis 1514 gebaut. Gleich zu Beginn erhielt sie das prächtige Eingangsportal mit Christus als Weltenrichter. Warum das Relief der „Heiligen Kümmernis“ darüber zu sehen ist, das wird im Kircheninnern erklärt. Von der Außenkanzel wurde früher an hohen kirchlichen Feiertagen gepredigt. Später diente sie sogar als Pranger, an dem Übeltäter dem Hohn des Volkes ausgesetzt waren.
Blick in den Himmel
Viele Details haben eine besondere Bedeutung. Das zeigt beispielsweise ein Blick nach oben im Chorraum. Dort öffnet sich die Himmelswiese mit über 200 verschiedenen Pflanzen. Einige von ihnen wachsen heute noch, einige sind ausgestorben, einige der Fantasie entsprungen. Sie zeugen vom Reichtum der Schöpfung und deuten zugleich nach oben, in den Himmel. Und über der Himmelswiese, in den beiden 64 Meter hohen Türmen, erklingen sechs Glocken. Noch weiter oben ist eine kleine Türmerwohnung. Und ganz unten, unter dem Chorraum, gibt es eine herzogliche Gruft aus Saalfelds Residenzzeit.
Soli Deo Gloria
Über dem Hauptportal der Kirche verbirgt sich hinter einem prächtigen Schnitzwerk aus der Barockzeit um 1700 die Orgel. Sie ist zweihundert Jahre jünger und stammt wie die im Berliner Dom vom berühmten Orgelbaumeister Wilhelm Sauer. Sie erklingt nicht nur zu Gottesdiensten, sondern auch zu Abendmotetten, immer mittwochs im Sommer. Die Kirchenmusik in Saalfeld wird auch geprägt von den Thüringer Sängerknaben, dem Saalfelder Mädelchor und dem Oratorienchor. Ihr Motto „Soli Deo Gloria“ – Gott allein sei Ehre – steht für die ganze Kirche.