Das Darrtor
Auch um 1600 ist ein Betrug ein Betrug und muss entsprechend geahndet werden – unabhängig vom Ansehen der Person. Das legen die Saalfelder Stadtstatuten fest. Doch wie kam es dazu, dass der angesehene Nürnberger Kaufmann Georg Pelzer des Betruges verdächtigt wird?
Viele Fragen, die auf den Stadtschreiber, Cyriakus Pfaler, einströmen. Der Bürgermeister hat ihn gebeten, eine verzwickte Angelegenheit mit dem Nürnberger Kaufmann Georg Pelzer zum Wohle der Stadt zu regeln: Einerseits sind die Paragraphen einzuhalten, darauf achten schon die Saalfelder Bürger. Andererseits kann und will die Stadt nicht auf die einträglichen Geschäfte mit Kaufmann Pelzer verzichten, dessen geachtetes Handelshaus Kontakte in alle Welt pflegt: edle Stoffe, teure Farben, duftende Gewürze, schwere Weine – alles kein Problem für ihn.
Ein vertrackter Auftrag für Cyriakus Pfaler, der aus einer angesehenen Saalfelder Familie stammt und die Stadt schon gegenüber Fürsten und anderen hohen, durchaus schwierigen Herren vertreten hat. Er ist zwar kein Richter, aber als Schreiber verfügt er über juristische Kenntnisse, führt er doch die Saalfelder Gerichtsbücher und beurkundet wichtige Stadtangelegenheiten. Doch hier ist überdies Fingerspitzengefühl gefragt. Versagt er, muss Pfaler am Ende vor dem Hofgericht des Herzogs erscheinen!
Stadtschreiber Cyriakus Pfaler erklärt im Darrtor, dem ehemaligen Stadtgefängnis, das Rechtsverständnis des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit, er berichtet von authentischen Gerichtsfällen, er stellt die Orte der Gerichtsbarkeit vor und lässt den Scharfrichter aus seinem Leben erzählen.
Urteilen Sie selbst über wahre Verbrechen und kommen Sie mit ins städtische Gefängnis.
Nur zu Besuch!