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Wappen der Straße: Tags als neue Symbole der Stadt
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Der weltweit berühmteste Street Art-Künstler Banksy ist wie viele andere Street Art-Künstler anonym, was ihren Arbeiten eine mystische Aura verleiht. Damit man die Werke trotzdem zuordnen kann, verwenden Graffiti-Künstler sogenannte „Tags“ – das sind schnell gesprühte Namenszeichen, die als Erkennungszeichen dienen. Ähnlich wie ein Stadtwappen.
Dieser Kasten zeigt das Saalfelder Stadtwappen, auf dem zwei silberne Barben, Symbol für die Saale und das Fischereirecht seit 1346, zu sehen sind. Die Bedeutung der Saale wird damit also nicht nur im Namen der Stadt deutlich.
Die Fische werden von lokalen Angelvereinen geschützt und prägen an vielen Stellen das Stadtbild. Zu sehen sind sie zum Beispiel im Wappen am Rathaus, auf zahlreichen Gullideckeln und sogar im Kreisverkehr im Gewerbegebiet. Im Dürerpark wurde von der Künstlerin Sylvia Bohlen der „Saalfelder Fischregen“ in Anlehnung an die Sage geschaffen, die du hier unten nachlesen kannst.
🐟 Wie die Saalefische ins Wappen kamen
Als Saalfeld noch ein Dorf war, sah eines Tages der Kaiser, der mit seinem Gefolge gerade die Pferde in der Saale tränkte, den kleinen Felsen bei dem Ort. Er dachte, hier wäre ein guter Platz eine Pfalz zu gründen, denn siehe, hier ist es in der Mitte zwischen Nürnberg und Leipzig. So wurde das unbedeutende Dorf über Nacht zu einer Kaiserpfalz. Alsbald blühte das Leben auf und Saalfeld wuchs im Schutze der Pfalz. Es wuchs zu einer Stadt heran und bekam Stadtrecht. Nun musste ein Wappen her und guter Rat war teuer. Zuerst malte man ein blaues Band, das sollte die Saale sein, aber das Wappen gefiel niemandem. Eines Tages, es war ein heißer Sommertag, stand die Luft unbeweglich. Am Nachmittag schob sich eine schwarze Wolkenwand über die Gartenkuppen. Man duckte sich, denn ein schweres Unwetter stand bevor. Als sich dann das Unwetter mit furchtbarer Gewalt entlud, ritt gerade ein bewaffneter Bote mit zwei Knappen zur Kaiserpfalz. Zum Schutze des niederprasselnden Regens hatte er sein Schild über sich gehalten. Das Gewitter hatte einen kleinen Wirbelsturm erzeugt und die Windhose hatte Wasser aus der Saale gesaugt. Darunter waren natürlich viele Fische. Als der Bote die Stadt erreicht hatte, starrten die Wachen entsetzt auf das Schild des Boten. Zwei Fische hatten sich darauf an zwei Zierdornen festgespießt. Man sah das als ein Wunder und die Ratsherren wurden herbeigerufen. Als sie das Schild sahen riefen sie sofort aus: „Sehet doch, das ist das Zeichen. Gott hat uns ein Wappen gesandt. Seit jenem Tag zieren zwei Fische das Saalfelder Wappen.
Aus „Es raunt aus alten Tagen“, Sagenbüchlein von Reinhard Pfeiffer

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